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Handbetriebene Fähren

Pünten wurden früher aus Holz gebaut. Der Boden war flach, die Bordwand neigte sich nur leicht nach außen. Pünten waren oft mit einem Segel versehen, das jedoch für das Vorankommen alleine meist nicht ausreichte, so dass vielfach getreidelt wurde. Hierfür wurde ein Pferd an Bord mitgeführt, das vor den Strecken, an denen getreidelt werden musste, an Land geführt wurde. Eine Pünte ist ein Schiff ohne Motorantrieb und damit ein spezieller Prahm. Es wird von Menschenhand mit einer Kurbel oder von Pferden vom Ufer aus durch das Wasser gezogen. Heute werden Pünten fast ausschließlich als Fähren eingesetzt.
Nach Jahrhunderten des Niedergangs sind in Ostfriesland, dem Emsland und in der niederländischen Provinz Drenthe inzwischen wieder einige Pünten in Betrieb:

  • So verkehrt die Leher Pünte, bei der es sich um die einzige seilgebundene Fähre über die schiffbare Ems handelt, bei Lehe.
  • Beim Großen Meer in der ostfriesischen Gemeinde Südbrookmerland sind im Verlauf eines Radweges an zwei Stellen Pünten eingerichtet worden.
  • In Loquard, in der Gemeinde Krummhörn, ist ebenfalls eine Pünte als Verbindung zwischen Loquard und Wybelsum über das Knockster Tief in Betrieb.
  • Eine Kurbelpünte quert das Norder Tief in Höhe von Neuwesteel.
  •  In der niederländischen Provinz Drenthe verkehrt die Pünte Johannes Veldkamp, bei der es sich um eine restaurierte historische Pünte aus dem Jahr 1907 handelt.

Pünte Wiltshausen

      Die älteste noch in Betrieb befindliche handgezogene Fähre Mitteleuropas ist die Pünte in Wiltshausen, welche die Jümme an der Mündung in die Leda überquert.

      Die Fähre quert über ein Tidegewässer! Wegen Hoch- oder Niedrigwasser kann es also zu Pausen im Fährbetrieb kommen. Die Einsatzbereitschaft der Fähre können Sie beim Fährmann unter der Nummer 0151 62 42 71 71 erfahren.
      Fährzeiten:
      1. Mai bis zum 3. Oktober 2022
      Immer von Mittwoch bis Sonntag
      Montag + Dienstag Ruhetag

      Die sogenannte Pünte, die älteste per Hand betriebene Wagenfähre in Europa, liegt am Zusammenfluss der beiden Flüsse Leda und Jümme unweit der schönen ostfriesischen Stadt Leer. Mit der dazugehörigen Gaststätte »Zur Jümmefähre« ist sie ein beliebtes Ziel insbesondere für Radfahrer.

      Geschichte der Pünte

      Der Historiker Dr. Harm Wiemann hat in seinen Werken nachgewiesen, dass im Jahr 1562 ein Fährhaus bei Wiltshausen stand. Wo ein Fährhaus steht, muss auch eine Fähre sein. Sie war Teil des Lüdeweges, einer Verbindung zwischen dem Bischofssitz Münster und der damals bedeutenden Hafenstadt Emden. Das sind über 450 Jahre »Pünte« in Wiltshausen. Nach dem Bau der schmalen Brücke über die Leda von Amdorf nach Nettelburg im Jahre 1956 lohnte es sich nicht mehr, die Fähre zu betreiben.

      Der damalige Pächter, Berend Dänekas, wurde Angestellter des Landkreises. 1974 wurde der Betrieb durch den Landkreis Leer eingestellt. Da viele diese Pünte liebten, wurde auf Initiative von Günter Prahm ein Verein gegründet, der die handbetriebene Pünte als »Denkmal auf dem Wasser« bis zum heutigen Tag erhält. Der »Püntenverein« mit seinen Mitgliedern sieht sich als Bewahrer der Geschichte für kommende Generationen. Mit aller Zurückhaltung sagt der Verein: Soweit wir wissen, ist die »Pünte« in Wiltshausen die älteste handgezogene Wagenfähre Europas.

      Pünte Loquard

      ganz ohne Fährmann?

          Ja, Sie sehen schon richtig – aber dennoch gab es in solch einer Situation (wahrscheinlich) ein Problem: Da ist einer ausgestiegen und hat das rettende Ufer nicht trockenen Fußes erreicht. Im einwandfreien Betriebszustand befindet sich die Pünte immer auf einer Uferseite und kann selbst vom anderen Ufer ohne Probleme herangeholt werden. Die abgebildete Situation schilderte mir einer unserer Gäste. Frohen Mutes war er losgewandert und nahm sich die Fähre um Richtung Emden seinen Weg fortzusetzen. Leider versagte die Technik in der Mitte des Tiefs, die Pünte bewegte sich weder vor noch zurück, die Kenntnisse und Fähigkeiten des Ingenieurs reichten nicht für die Behebung des Schadens, Hilfe war nirgendwo in Sicht- und Rufweite und so blieb ihm nur der Ausstieg und ein drei km langer Rückweg. Ob das auseinander genommene smartphone in der Schüssel mit Reiskörnern wieder belebt werden konnte, haben wir leider nicht mehr erörtert.

          Liebe Gäste, wenn Sie sich auf den Weg zur Pünte in Bartshausen machen wollen, fragen Sie uns bitte vorher nach dem Zustand dieses Spielzeugs für ahnungslose Radfahrer. Einerseits wurden uns schon des öfteren solche Ereignisse berichtet, andererseits können Sie auch gern die Telefonnummer der Gemeinde Krummhörn (Fachbereich 3 - Infrastruktur, Tel. : 04923 916-128) zur Erkundung des aktuellen Zustands nutzen.